Manosque-Tagebuch 2016

Dienstag, 04.10.2016

Über den Fildern lag noch der Nebel, als 33 Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums und der Realschule nach Manosque aufbrachen. Die Fahrt führte über Schaffhausen, Zürich, Genf und Grenoble in den wirklich sonnigen Süden. Eltern und Austauschpartner und -partnerinnen standen schon in Erwartung ihrer Gäste bereit, als der Bus zum vorgesehenen Zeitpunkt in Manosque eintraf.

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Zwischenhalt kurz vor der Schweizer Grenze

Da sich die meisten Jugendlichen schon mehrmals vorher geschrieben hatten oder sich über Facebook und Whatsapp näher kennengelernt hatten, bedurfte es keiner langen Vorstellungsphase. Nachdem die Koffer aus dem Bus geladen worden waren, konnte also das Abenteuer beginnen.

Mittwoch, 05.10.2016

In welcher Klasse bist du denn?“ „Hast du schon etwas verstanden?“ Das waren die Sätze, die man in der ersten großen Pause der Gastschulen hörte. Aufregend waren die beiden Stunden in der neuen Umgebung gewesen. Viel Ungewohntes hatte man beobachtet. Um die Eingewöhnung zu erleichtern, hatte das Collège Giono einen kleinen Empfang für die Gäste vorbereitet. Bei frischen Croissants und Pains au chocolat konnte man sich über alles Neue austauschen.

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Kleiner Empfang für unsere Schülerinnen und Schüler

Ein Rundgang durch das Gebäude diente dann dazu die Orientierung zu erleichtern und auch Unterschiede zwischen deutschen und französischen Schulen aufzuzeigen: wer wusste schon, dass es in französischen Schulen eine Krankenschwester und ein Krankenzimmer gibt oder dass es besonderes Personal für die außerschulische Betreuung von Schülern gibt.

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Gruppenbild am Collège Giono

Mit diesen Erkenntnissen wurden die Schülerinnen und Schüler in den unterrichtsfreien Nachmittag entlassen

Donnerstag, 06.10.2016

Nach drei Stunden Unterricht begaben sich die deutschen Gäste in das Manosquer Rathaus, wo die Stadt den traditionellen Empfang vorbereitet hatte. In einer herzlichen Rede wurden sie vom Beigeordneten Cartier willkommen geheißen und gebeten, Gedanken und Geist der Partnerschaft weiterzutragen, wie es einige ihrer Eltern, die auch schon in Manosque waren, in der Vergangenheit getan haben.

Schülerinnen und Schüler beider Schulen während des Empfangs im Rathaus von Manosque

Schülerinnen und Schüler beider Schulen während des Empfangs im Rathaus von Manosque

Der Nachmittag war dann einem Stadtspiel vorbehalten, mit dem die Jugendlichen in Gruppen die Ecken und Winkel der Stadt ein wenig besser kennenlernen sollten. Die Sieger sind ermittelt, die Siegerehrung steht allerdings noch aus.

Freitag, 07.10.2016

Bei herrlichem Wetter brachen die deutschen Schülerinnen und Schüler und ihre französischen Gastgeber in die Camargue auf. Die Fahrt führte zu einer Manade,  in der traditionelle Reiterspiele und Geschicklichkeitsübungen mit den „vaches camaguaises“ vorgeführt wurden und an denen auch einige Schüler teilnehmen durften. (Lassen Sie sich von Ihren Kindern erklären, worum es dabei geht). An die zweistündige Aufführung schloss sich ein Picknick an, bevor es dann nach Arles weiterging.

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Ganz Mutige sind als Teilnehmer in der Arena,

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die anderen schauen interessiert zu

Am Nachmittag stand eine Stadtführung durch Arles auf dem Programm, in der viel Wissenswertes vermittelt wurde über das antike Arles und über den berühmtesten Bürger, den Arles vielleicht je hatte: Vincent van Gogh.

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Im römischen Theater

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Interessierte Zuhörer in den Arènes d‘Arles

Montag, 10.10.2016

Alle Schülerinnen und Schüler kamen wohlgelaunt aus dem Wochenende zurück. Viele Familien hatten ihren Gästen ein abwechslungsreiches Wochenende geboten: Marseille, das Meer, die Gorges du Verdon, Aix-en-Provence.

Heute stand mit einem provençalischen Markt in Forcalquier eine weitere Sehenswürdigkeit auf dem Programm. Nach einem kurzen Fußmarsch auf die Zitadelle konnte man zunächst den Ausblick auf den Luberon geniessen, der im herbstlichen Sonnenlicht zu sehen war. Anschließend ging es wieder hinunter auf den Markt, auf dem die Jugendlichen landestypische Souvenirs erstehen konnten: Tapenade, Savon de Marseille, Miel de Lavande, des Calissons d’Aix… Lauter Spezialitäten, über die  sich Eltern und Geschwister sicher sehr freuen werden. Leider war die Zeit ziemlich knapp bemessen, weil man bereits um 12 Uhr wieder in der Schule sein musste.

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Auf der Zitadelle von Forcalquier

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Die Helden sind müde

Der Nachmittag war für den Unterricht reserviert.

Dienstag, 11.10.2016

Für den heutigen Tag hatten die französischen Kollegen einen Tag in Aix-en-Provence vorgesehen. Die Fahrt führte uns durch das Durancetal in die Universitätsstadt.

Was die Ritter-Schokolade für Waldenbuch ist, sind die Calissons für Aix. Also besuchten wir die Fabrik, in der diese Köstlichkeiten aus kandierten Früchten, Mandeln und Zucker hergestellt werden. Die Schülerinnen und Schüler konnten die Produktion durch große Schaufenster beobachten und im interaktiven Bereich virtuell nachstellen. Bei erfolgreicher Produktion winkte ein Calisson zur Belohnung.

Viele Eltern werden diesse Spezialität sicher in Kürze kennenlernen, da ihre Kinder sich reichlich mit dieser Süßigkeit eingedeckt haben.

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Virtuelle Produktion eines Callisons unter Aufsicht unseres „Guide“

Nach dem Picknick, das bei schönem, aber kalten Wetter auf einem Platz nahe der Rotonde mitten in der Stadt eingenommen wurde, erforschten IKGler und IKRler die Partnerstadt Tübingen mit Hilfe eines Stadtspiels. Die Aufgaben waren allerdings so gestellt, dass noch genügend Zeit blieb um weitere Souvenirs zu erstehen.

Zielankunft vor dem Office de Tourisme: wer hat denn alles richtig?

Zielankunft vor dem Office de Tourisme: wer hat denn alles richtig?

Mittwoch, 12.10.2016

Angesichts schlechter Wettervorhersagen für den Donnerstag, hatten sich unsere Gastgeber entschlossen, das Programm umzustellen und den Besuch des Klettergartens auf heute vorzuziehen.

Bei sonnigem Himmel, aber sehr frischen Temperaturen, wurden wir von der uns betreuenden Equipe in Empfang genommen . Nach Ausgabe der Kletterausrüstung erfolgte die obligatorische Sicherheitseinweisung.

Ausgabe des Klettergesschirrs im Parc Aventure

Ausgabe des Klettergesschirrs im Parc Aventure

Anschliessend konnten die Jugendlichen dann auf sechs Parcours unterschiedlichstem Schwierigkeitsgrades zeigen, was in ihnen steckte. Egal, ob sie auf dem « Junior » (der einfachsten Strecke) oder dem « Gorille » ( schwierigster Parcours) unterwegs waren, alle Schülerinnen und Schüler kamen ohne Hilfe von aussen ans Ziel und hatten dabei die Erkenntnis gewonnen, dass man nicht gleich bei der ersten Schwierigkeit aufgeben sollte. Eine Erkenntnis, die – genau genommen – zum gesamten Schüleraustausch passt.

Donnerstag, 13.10.2016

Nachdem das Programm aus den bekannten Gründen umgestellt worden war, hatten unsere Schülerinnen und Schüler die Gelegenheit, sich von ihren gastgebenden Klassen zu verabschieden.

Am Nachmittag trafen sich alle Manosquereisenden mit ihren Lehrern. Gemeinsam wurde noch einmal reflektiert, was der Austausch an persönlichen Erfahrungen gebracht hat.

Die letzten Stunden in der Schule

Die letzten Stunden in der Schule

Zum Schluss schrieben die Jugendlichen in Gruppen kleine Dialoge, die dann anschließend vorgetragen wurden. Damit wurde ihnen Redemittel an die Hand gegeben, um den Abschied in den Familien vorzubereiten.

Mit diesen kleinen Szenen endet unser Aufenthalt in Manosque.

Wir sagen „Auf Wiedersehen“ und „Au revoir“ und freuen uns auf den Besuch der Manosquer im nächsten März. A bientôt!