Theaterbesuch bei „Half Broke Horses“

Im März besuchten wir Schüler und Schülerinnen der Kursstufe 2 das Theaterstück zu der im Englischabitur relevanten Pflichtlektüre „Half Broke Horses“ von Jeanette Walls. Kurz vor 11 Uhr versammelten wir uns dafür vor der Filderhalle in Leinfelden-Echterdingen, wo das Stück aufgeführt werden sollte. Das dazugehörige Buch hatten wir  bereits im Vorhinein gelesen und intensiv im Englischunterricht behandelt.Nachdem alle im Großen Saal Platz genommen hatten, konnte die Vorstellung pünktlich um 11 Uhr beginnen. Die Erwartung an ein Theater wurde zunächst einmal etwas zerrissen, als einige Musical-Elemente auftauchten. Das Publikum war zuerst ein kleines Stück verwirrt, doch da die Schauspieler sehr gut singen konnten, trug diese Überraschung im Endeffekt auch zur Unterhaltung und Vielseitigkeit des Stückes bei.

Beachtlich war auch die gute Umsetzung mit verhältnismäßig geringen zur Verfügung stehenden Mitteln. So wurden die wenigen Requisiten beispielsweise sehr bedacht und überlegt eingesetzt. Und auch die Schauspieler – es waren lediglich vier –  mussten für die vielen Charaktere, die das Stück Half Broke Horses beinhaltet, einiges an Wandelbarkeit und Organisation beweisen, denn jeder Schauspieler übernahm gleich mehrere Rollen. So wurden wir Zuschauer von der lustigen und kreativen Darstellungsweise sehr gut unterhalten.

Enttäuschend war allerdings, dass teilweise die Reihenfolge der Szenen vertauscht wurde, weshalb manche Stellen sehr verwirrend und unübersichtlich endeten. Zudem wurden einige, unter anderem auch sogar sehr wichtige, Szenen ausgelassen oder verändert, wodurch das Verständnis der Handlung zusätzlich erschwert wurde. Mit der Kenntnis des Buches konnte ein aufmerksamer Zuschauer dem Präsentierten trotzdem folgen und die Handlung des Theaters nachvollziehen. Doch leider wirkte damit die Aufführung weniger unterstützend für das Verständnis der Lektüre als die Lektüre unterstützend für das Verständnis der Theateraufführung, was die Abiturienten und Abiturientinnen sich eigentlich anders herum erwartet und gewünscht hätten.

Als die Aufführung einige Minuten vor 13 Uhr schließlich zu Ende war, verließen wir Schüler deshalb leider mit nicht ganz erfüllten Erwartungen wieder das Gebäude. Geschadet hat es sicherlich niemandem, doch für den Eintrittspreis und vor allem auch in Hinblick auf das bevorstehende Englischabitur wäre ein bisschen mehr Klarheit in der Handlung sehr willkommen gewesen.

Franziska Masuch