Studienfahrt 2019 an den Gardasee

Sonntag:    Als unser Reisebus am frühen Sonntagmorgen am Sportzentrum eintraf, war in jedem unserer Gesichter große Vorfreude (und auch etwas Müdigkeit) zu sehen. Und der erste Tag war gewiss kein Reisetag, schließlich stiegen wir noch an diesem Sonntag auf das Pfitscherjochhaus hinauf, gelegen auf 2280 Metern Höhe und an der Grenze zwischen Österreich und Italien.

Unsere Reise verlief weitestgehend staufrei und zügig, schnell erreichten wir das wundervolle Alpenpanorama. Das letzte Stück zum Stegeissee, der Startpunkt unserer Wanderung, war jedoch sowohl Spannung pur als auch eine Meisterleistung unseres Busfahrers Herr Schäuble. Die Straße wurde immer enger, Ausweichmöglichkeiten für entgegenkommende Autos immer seltener und die Tunnelhöhen immer niedriger. Der gesamte Bus war beeindruckt von der Ruhe und Gelassenheit des Busfahrers, der jegliche Zweifel des möglichen Steckenbleibens im Keime erstickte und uns so sicher an den Stausee brachte. An dieser Stelle noch einmal ein ganz großes Dankeschön an Herr Schäuble, der mit seinem souveränen Fahrstil jede noch so kleine Straße bezwang.

Angekommen am Stegeissee machten wir uns alle wandertauglich und schon ging es los, vorbei an zutraulichen Kühen und zwischen atemberaubenden Bergrücken, immer mit unserem Ziel im Hinterkopf. Als die Wanderroute etwas anspruchsvoller wurde, stiegen die Höhenmeter schnell an, sodass wir tatsächlich Mitte Juli eine Schneeballschlacht machen konnten, sicherlich ein Highlight unserer Wanderung. Natürlich pausierten wir während der Wanderung mehrmals, sodass sich niemand überanstrengte. Nach ungefähr 2 Stunden Marsch erreichten wir schließlich das Pfitscherjochhaus, eine Berghütte, in der wir in dieser Nacht mit einigen anderen Wanderern zu Gast waren. Dort angekommen, bezogen wir unsere Zimmer, frischten uns kurz auf und schon ging es zum Abendessen hinunter in den Essenssaal. Da das Haus von Italienern geführt wird, gab es ein Dreigänge-Essen, was auch den Hungrigsten von uns sehr gut sättigte. Anschließend wurden noch einige Runden „Werwolf“ oder andere Kartenspiele gespielt, bis jeder erschöpft, aber zufrieden, ins Bett fiel.

 

 

 

Montag:    Nun ging es an den letzten Teil unserer Hüttenwanderung. Nur noch ein paar Höhenmeter abwärts und ein kleines Stück entlang des Pfitschertals bis wir beim vereinbarten Treffpunkt ankamen. Da unser Bus noch nicht angekommen war, hatten wir noch Zeit, uns im Pfitscherbach ein wenig die Füße abzukühlen.

Anfangs liefen wir noch dick eingepackt entlang einer kleinen Straße, aber mit abnehmender Höhe wurde es immer wärmer. Schließlich führte uns unsere Tour auf einen etwas abenteuerlicheren Waldweg, der auch teilweise durch einen kleinen Bach führte. Dabei blieben fast alle Füße trocken und wir konnten im Wald eine gemütliche Pause mit unseren Vesperbroten einlegen.

Mit der Ankunft des Busses begann dann auch unser letzter Reiseabschnitt zum Gardasee. Auf der Fahrt bekamen wir von unseren Mitschülern ein paar Vorträge zu den Orten zu hören, die wir während unserer Wanderung passiert hatten und hatten Zeit, uns von unserer Tour zu erholen. Drei Stunden später war es endlich soweit: Wir erreichten unser Hotel. Da wir etwas zu früh waren, hatten wir vor dem Beziehen unserer Zimmer noch Zeit, unseren Heimatort für die nächsten Tage etwas genauer anzusehen.

Unser Hotel lag zwar direkt neben einer Baustelle, war aber dennoch sehr gemütlich. Wir bezogen unsere Zimmer und trafen uns anschließend wieder vor dem Hotel, um gemeinsam in Bardolino Essen zu gehen. Auf der Fahrt dorthin sahen wir auch zum ersten Mal den See. Von der Straße, die direkt am Berg gelegen war, hatte man einen wunderschönen Blick über das Wasser.

Nachdem wir uns alle an den Pizzen satt gegessen hatten, wollten wir natürlich noch zum Seeufer. Dort gönnten sich einige noch ein Eis, und abschließend ging es zurück zum Hotel. Dort ließen wir den Abend mit ein paar gemeinsamen Spielen ausklingen und fielen schließlich erschöpft ins Bett.

Dienstag:    Am Dienstag haben wir uns um 9.15 Uhr getroffen, um mit dem Bus nach Garda zu fahren. Dort hat sich jeder von uns ein Fahrrad und gegebenenfalls einen Helm geliehen. Nach anfänglichen Startschwierigkeiten sind wir anschließend am See entlang Richtung Lazise gefahren und haben kurz davor eine geeignete Liegewiese mit Seezugang gefunden. Dort haben wir einen schönen Mittag mit Baden, Chillen und Karten spielen verbracht.


Ungefähr gegen 16.00 Uhr machten wir uns wieder mit den Fahrrädern auf den Rückweg in unser Hotel in Caprino Veronese. Für einige von uns war es eine große Herausforderung mit einem Hollandrad die steile Passstraße zu bewältigen. Nach 3 Zwischenstopps kamen wir erschöpft, aber auch erleichtert in unserer Unterkunft an. Da wir uns schon um 20.00 Uhr für einen gemeinsamen Spieleabend trafen, war danach keine Erholung, sondern duschen, Proviant für den nächsten Tag einkaufen und essen gehen angesagt. Den Tag ließen wir mit einem gut organisierten und witzigen Spiel von Carolin W. und Svenja entspannt ausklingen.

 

Mittwoch:    Nach dem Frühstück machten wir uns auf den Weg zum Monte Baldo, welchen wir mit der Panoramabergbahn besichtigen wollten. Aufgrund des großen Tourismusansturms, welcher am Monte Baldo vorherrschte, brachen wir das Vorhaben ab, da die Wartezeit für die Bergbahn über zwei Stunden betrug. Als Alternativprogramm besichtigten wir Malcesine, eine Stadt mit dem typischen italienischen Flair.

Am Nachmittag machten wir uns auf den Weg nach Spiazzi, wo wir die bei Pilgern sehr bekannte Wallfahrtskirche Madonna della Corona besichtigten. Diese ist einer der höchstgelegenen Wallfahrtsorte Italiens, wobei sich die Anreise hierbei als problematisch darstellte, da der Bus nicht durch die engen Straßen zur Wallfahrtskirche fahren konnte. An der Wallfahrtskirche hörten wir ein Referat über die in den Fels gebaute Pilgerstätte und besichtigten den Kreuzweg, welcher um die Wallfahrtskirche angelegt ist.

Nachdem wir abends wieder am Hotel angekommen waren und uns mit Verpflegung eingedeckt hatten, schlossen wir den Spieleabend, welchen wir am Vortag begonnen hatten, in einer gemütlichen Runde ab.

Donnerstag:    Der Donnerstag begann mit einer Fahrradtour nach Garda, wo wir, wie zwei Tage zuvor, Halt machten, um zu baden. Während sich manche einen entspannten Mittag am See machten und einfach nur in der Sonne lagen und Karten spielten, nutzten viele die Möglichkeit zum Stand-up-paddling, oder Kayakfahren auf dem Gardasee. Daraufhin war es Zeit unsere Fahrräder abzugeben und mit dem Bus die Fahrt nach Verona anzutreten. Diese wurde von den meisten als Chance genutzt, sich vom Badetag zu erholen und noch einmal kurz Kraft zu tanken, um dann Verona erkunden zu können, bevor es zum letzten Mal in eine Pizzeria ging, die wir mit unserer großen Gruppe ziemlich füllten. Nachdem wir mit dem Bus bei unserer Unterkunft angekommen waren, ließen wir alle unseren letzten Abend nach unserem Geschmack ausklingen, was für viele bedeutete, dass bis spät in die Nacht gepokert wurde, oder andere Kartenspiele gespielt wurden. Mit wenig Schlaf, nach einer kurzen Nacht ging es dann für alle am Freitagmorgen in den Bus Richtung Deutschland, mit dem wir sehr zügig zuhause ankamen, wo wir bereits von sämtlichen Eltern erwartet wurden. So endete eine sehr schöne Woche mit vielen tollen Erlebnissen.