Studienfahrt 2019 – Schottland

Am Montag, 15. Juli 2019 ging es vom Flughafen in Baden-Baden los in Richtung Edinburgh. Nach einer unglaublich sanften Landung, bei der wir kein bisschen durchgeschüttelt wurden, fuhren wir mit dem Bus in die Innenstadt. Während der Fahrt war jeder von der Schönheit der vielen alten Gebäude fasziniert, welche heute immer noch sehr gut erhalten sind. Als wir den Bus verließen, wurden wir direkt von einem Dudelsackspieler begrüßt und somit war allen klar, dass wir nun definitiv in Schottland angekommen waren.

Nach einer kurzen Pause, in der wir in kleineren Gruppen etwas zu Mittag aßen, liefen wir mit unseren Koffern in das nette, typisch britische Hotel. Dort hatten wir etwas Zeit, um uns die Zimmer anzuschauen und anzukommen. Unser erster Programmpunkt war der Calton Hill, auf welchem wir einen Vortrag über das National Monument of Scotland hörten. Dieses wurde den gefallenen Soldaten in den Napoleonischen Kriegen gewidmet. Auf dem Hügel befand sich zudem das Nelson Monument, benannt nach Admiral Nelson, das die Form eines Fernrohres hat. Pünktlich um dreizehn Uhr fällt eine Weltkugel von diesem durch einen Schacht nach unten, gleichzeitig mit dem Kanonenschuss auf dem Castle. Dadurch konnten Seeleute früher sich daran orientieren und wussten so, wie viel Uhr es war.Von dem Calton Hill aus hatten wir außerdem einen ersten Blick auf den Arthur’s Seat. Dieser war ebenfalls Teil des Programms und als wir den Berg sahen, waren wir froh, dass uns der Aufstieg an diesem Tag erspart blieb.

Am Nachmittag gingen wir zum schottischen Parlament, welches mit seiner modernen Architektur überhaupt nicht zu dem mittelalterlichen Flair der Stadt passte. Doch dies war anscheinend nicht nur unsere Meinung, sondern auch die der Schotten, wie wir von Herrn Grimm und Herrn Gayer erfuhren. Danach liefen wir noch ein wenig durch die Stadt und hatten den Abend zur freien Verfügung, sodass wir in kleinen Gruppen die Stadt erkunden konnten.

Am zweiten Tag machten wir uns nach dem Frühstück auf dem Weg zum Edinburgh Castle. Dort angekommen konnte man die Gemächer der ehemaligen Königin Mary Stuart, die große Halle, das Gefängnis und weitere spannende Orte besichtigen. Besonders beeindruckend waren vor allem die Kronjuwelen, die man sich in einem hoch gesicherten Raum ansehen konnte. Das Besondere an dem Castle ist, dass es auf einem Berg steht, welcher nur von einer Seite gut zu erreichen ist. Dadurch war dieser Ort im Mittelalter sehr gut geeignet für den Bau einer Burg, denn Angreifer hatten es schwerer, die Burg zu erreichen.

Bevor wir uns auf den Weg zum Parlament machten, hörten wir drei Vorträge über das Castle selbst, Mary Stuart und Elizabeth Tudor sowie über den in Schottland hergestellten Whiskey. Nach einer kurzen Pause beim Parlament, wo wir noch einmal unsere Trinkflaschen aufgefüllt hatten, ging es dann los zum Arthur’s Seat.

Natürlich entschied sich die Sonne, die sich den ganzen Vormittag kein einziges Mal gezeigt hatte, genau jetzt auf uns runter zu scheinen. Dies macht den Aufstieg ein wenig ungemütlicher, jedoch wurden wir, als wir schließlich oben ankamen, mit einem wunderschönen Ausblick auf die Stadt und das Meer belohnt. Obwohl es sehr windig war, blieben wir für längere Zeit auf der Bergspitze, ehe wir uns an den Abstieg machten. Allerdings liefen wir nicht den Weg hinunter, den wir auch auf dem Hinweg genommen hatten. Nein, wir kämpften uns durch Dornen und Gestrüpp einen steilen Geröllweg hinab. Mehrmals kamen wir ins Rutschen oder fielen hin und einige Schüler mussten die anstrengende Reise sitzend beenden. Doch trotzdem machte die etwas ungewöhnliche Tour Spaß und alle kamen heil unten an. Danach löste sich die Gruppe auf, manche gingen zurück in die Stadt und ein paar Schüler liefen noch mit Herrn Gayer und Herrn Grimm einen kleinen Hügel hinauf. Von diesem aus hatte man einen weiteren, atemberaubenden Ausblick auf die Stadt und die weite Landschaft.

Am Mittwoch ging es mit dem Bus nach Glasgow, eine Stadt, welche sich sehr von Edinburgh unterscheidet. Die Gebäude sind moderner, was vor allem daran liegt, dass Glasgow lange Zeit eine Arbeiterstadt war und dadurch sehr geprägt wurde. Wir alle waren uns einig, dass Edinburgh definitiv die schönere Stadt sei. Gemütlich liefen wir zu dem People’s Palace Museum, in dem es um die Geschichte der Glasgower Bevölkerung von 1750 bis heute ging. An dem aus rotem Sandstein gebauten Museum befand sich ein Gewächshaus, welches man jedoch leider nicht betreten konnte, da es aufgrund der alten Konstruktion instabil ist.Von den beiden Lehrern bekamen wir zwei Blätter mit einem Quiz darauf und so erkundeten wir das Museum, während wir die Fragen beantworteten. Diese besprachen wir nach dem Besuch, bevor wir nach etwa zwei Stunden weiter zum Glasgow Nekropolis gingen, einem viktorianischen Friedhof. Auch hier hörten wir einen kurzen Vortrag über die Geschichte des Friedhofs, welcher ursprünglich ein Park gewesen war. Der Park wurde schließlich nach dem Vorbild des Pariser Friedhofs Père Lachaise umgewandelt. Danach besichtigten wir die neben dem Friedhof liegende St. Mungos Cathedral. Die Kathedrale entstand zwischen dem 13. und 15 Jahrhundert und die dort gegründete Schule ist die älteste Schule Schottlands. In der Kirche hatten wir genügend Zeit, uns alles genau anzusehen, ehe wir uns auf den Heimweg machten. In Edinburgh angekommen, beendeten wir den Tag mit dem gemeinsamen Besuch eines Pubs. Da man unter 18 nicht alleine in einen Pub darf, mussten wir gleichzeitig mit Herrn Gayer und Herrn Grimm gehen.

Am vierten Tag fuhren wir morgens mit dem Zug nach North Queensferry, wo wir uns die Forth Bridge anschauten. Diese Brücke verbindet South und North Queensferry und ist eine der ersten Brücken, die vollständig aus Stahl gebaut wurde. Danach ging es mit dem Zug weiter nach Dunfermline, wo wir das Geburtshaus von Andrew Carnegie besuchten, einer der reichsten Menschen seiner Zeit. Er spendete seiner Heimatstadt viel Geld und gründete zudem einige Stiftungen, weshalb er als ein Philanthrop gilt. Nach einer Pause zum Mittagessen besichtigten wir noch Dunfermline Abbey, eine im romanischen und gotischen Stil errichtete Abtei, die das berühmteste Bauwerk der Stadt ist. Auch hier hörten wir einige Vorträge, unter anderem zu John Knox, einem schottischen Reformator, welcher zudem an der Gefangennahme und Abdankung Mary Staurts beteiligt gewesen war. Nachdem wir wieder zurück nach Edinburgh gefahren waren, gingen wir alle gemeinsam zum Abschluss der Reise essen.

Am letzten Morgen packten wir nach dem Frühstück unsere Koffer und bekamen in der Innenstadt noch ein wenig Zeit, ehe wir zum Flughafen fuhren.
Um kurz vor sechs Uhr abends landeten wir dann genauso weich wie auf dem Hinflug auf deutschem Boden. Erschöpft, aber glücklich kamen wir alle schließlich zu Hause an.

Wir bedanken uns noch einmal bei Herrn Grimm und Herrn Gayer für die Organisation der Studienfahrt und das tolle Programm.

(Cosima Quass)