America made great again? From Obama to Trump

Um uns zu helfen, das Phänomen Trump zu verstehen, hielt ein Referent des Deutsch-Amerikanischen Zentrums Stuttgart einen Vortrag für die Schülerinnen und Schüler der K2 am IKG. Greg Lemon, der selbst einige Jahre in Washington für einen Abgeordneten gearbeitet hat, konzentrierte sich vor allem auf die sozio-politischen Entwicklungen vor, während und nach der Präsidentschaft Obamas, die die Wahl Trumps zum amerikanischen Präsidenten begünstigt haben.

Er ging unter anderem ein auf die Unterschiede zwischen den zwei großen Parteien der USA, den Republikanern und den Demokraten, sowie die entscheidenden Faktoren für die Wahl Trumps, seine populären Wahlversprechen („Build the wall and make Mexico pay for it“) und die 5 „Rs“- „religion, race, rage, rust and the role of the media“ („Religion, Hautfarbe, Wut, Rost und die Rolle der Medien).

Besonders eindrücklich schilderte Greg Lemon die extreme Polarisierung der politischen Lager und die tiefen Gräben in der amerikanischen Gesellschaft, die sich insbesondere in einer weitverbreiteten Kompromisslosigkeit äußern. Als im Dezember und Januar eine Haushaltssperre weite Teile der Regierung lahmlegte, unterstützten große Teile der Sympathisanten der Republikaner und der Demokraten die kompromisslose Haltung ihrer jeweiligen Partei im Hinblick auf Trumps Pläne zum Bau einer Mauer an der Grenze zu Mexiko.

Auch die Midterm-Wahlen im November 2018 zeigen diese Polarisierung. Die Demokraten konnten die Mehrheit im Repräsentantenhaus erringen, im Senat hingegen konnte Trumps Partei ihre Mehrheit sogar ausbauen. Nicht nur Politiker stellen sich die Frage, wie diese Spaltung der Gesellschaft überwunden werden kann und die Präsidentschaftswahlen im kommenden Jahr werfen bereits ihre Schatten voraus. (Lk)