Freitag, 11.10.2019, 09:00 Uhr, Flughafen Stuttgart: Endlich war es soweit! Der Tag, auf den wir, die 20 Schüler aus den drei verschiedenen Schulen IKG, IKR und PMHG, nun schon so lange gewartet haben, war gekommen. Aufgeregt stiegen wir ins Flugzeug und flogen ohne Probleme, mit einem Zwischenstopp in London, nach Baltimore.
Dort am Flughafen wartete schon ein Bus, der uns in etwa eineinhalb Stunden nach York, unsere Partnerstadt in Pennsylvania, brachte. Als dann die ersten Häuser von York in Sicht kamen, stieg die Aufregung noch mal erheblich, denn wir waren alle sehr gespannt auf unsere Gastfamilien. Wir wurden herzlich begrüßt und fuhren mit unseren Familien nach Hause. Dort gingen wir dann sehr schnell schlafen, da wir alle erschöpft von der Reise waren.
Unser erstes Wochenende stand an, welches wir in unseren Gastfamilien verbrachten. Wir haben tolle Ausflüge gemacht und hatten Zeit, unsere Gastfamilien kennen zu lernen.
Am Montag ging es für uns dann zum Lake Tobias Wildtierpark, wo wir eine Safari gemacht haben. Dann stand die Hershey`s Schokoladenfabrik auf dem Programm. Nach einem Geschmackstest der Schokolade kamen wir zum Schluss, dass deutsche Schokolade die Beste bleibt. Zum Abschluss des Tages stand dann auch schon die erste Gelegenheit zum Shoppen auf dem Plan, denn wir fuhren in die Outlets.
Am nächsten Tag fuhren wir in die Hauptstadt des Staates Pennsylvania, nach Harrisburg. Dort nahmen wir an einer Führung im prächtigen Capitol teil. Eine weitere Führung hatten wir dann in einer interessanten Schule, in welcher kreative Förderung im Vordergrund steht. Gelegenheit die Stadt besser kennen zu lernen, hatten wir bei einer Stadtralley.
Das nächste Highlight stand am Mittwoch auf dem Plan, nämlich Washington D.C.. Leider hat es den ganzen Tag geregnet, doch davon ließen wir uns nicht stören. Der erste Stopp war der Arlington Friedhof, auf dem sehr viele gefallene Soldaten und John F. Kennedy begraben liegen. Der nächste Stopp war das Pentagon. Dort haben wir das 9/11 Memorial besichtigt, von dem man aber aufgrund einer Baustelle leider nicht allzu viel sehen konnte. Dann ging es zur National Mall, wo wir das beeindruckende Capitol, das weiße Haus und viele Gedenkstätten, die an prägende Momente der Geschichte erinnern, besichtigten.
Am Donnerstag stand ein weiterer Programmpunkt an, auf den wir uns sehr gefreut haben, nämlich die Highschool. Alle waren sehr gespannt auf die Schulen, die man sonst nur aus den Filmen kennt, und wurden nicht enttäuscht. Es gibt sie wirklich, die gelben Schulbusse, die Schließfächer und die Tische in der Kantine, an denen jeden Tag die gleichen Gruppen sitzen. An diesem Tag haben wir sehr viele spannende Gespräche mit Schülern und Lehrern über die Unterschiede zwischen der amerikanischen und deutschen Schule geführt.
Nächster Tag, nächste Bildungseinrichtung: York College. Wir hatten die Möglichkeit, den College-Alltag kennen zu lernen, denn jeder von uns bekam einen Studenten oder eine Studentin, die uns über den Vormittag hinweg in ihre Kurse mitnahmen, mit uns in der Kantine aßen und uns einen Einblick in ihre Zimmer gewährten. Das war sehr aufschlussreich. Am Nachmittag ging es dann Bowlen und Laser taggen, wobei alle viel Spaß hatten. Aus den vielen Highschool-Filmen kennt man die Football-Spiele und die meisten von uns hatten an diesem Abend die Chance, ein solches mitzuerleben. Die Stimmung war richtig gut, dafür sorgten die Cheerleader, das leckere Essen und die Schulkapellen, die während der Pause über das Spielfeld marschierten. Und auch wenn die meisten von uns das Spiel bis zum Ende nicht wirklich durchschaut hatten war es ein sehr gelungener Abend.
Das zweite Wochenende verbrachten wir wieder mit unseren Gastfamilien. Auf dem Programm standen unter anderem Besuche in der Mall oder im Freizeitpark, Familienfeste oder Kürbis schnitzen.
Am Montag konnten wir nochmal die Highschool erleben.
Den Folgetag verbrachten wir in York. Wir haben unterschiedliche Museen und tolle Street Art gesehen, in der schönen Markthalle Mittag gegessen und der Bürgermeister von York, Michael Helfrich, hat uns empfangen.
Mittwochs fuhren wir zum Fort McHenry und nach Baltimore. Bei strahlendem Sonnenschein hatten wir Zeit, den schönen Hafen von Baltimore zu erkunden. Am Abend wurde uns dann schmerzlich bewusst, dass unsere Zeit mit den Gastfamilien schon fast vorbei ist, denn das Farewell-Dinner fand statt. Wir haben den Abend mit unseren Gastfamilien sehr genossen und hatten viel Spaß.
Um mehr über die amerikanische Geschichte zu erfahren, sind wir am Donnerstag nach Gettysburg gefahren und haben dort das Schlachtfeld besucht, das ein wichtiger Schauplatz im Bürgerkrieg war.
Der letzte Tag in York war angebrochen und wir haben mehr über die Amischen gelernt, dies ist eine Glaubensgemeinschaft, welche Elektrizität und andere Bequemlichkeiten unseres alltäglichen Lebens, ablehnt. Als wir am Abend dann wieder zu unseren Gastfamilien kamen mussten wir Koffer packen, denn am nächsten Morgen hieß es Abschied nehmen. Es war ein trauriger und tränenreicher Abschied und wir wären gerne noch länger geblieben.
Doch einige Stunden später erblickten wir die Skyline von New York und die Trauer war erstmal vergessen, denn nun stand als krönender Abschluss noch ein dreitägiger Aufenthalt in dieser beeindruckenden Metropole an. Nach einigen Komplikationen mit dem Hotel, machten wir uns dann auf und erkundeten Ground Zero, fuhren auf das One World Trade Center und genossen die Skyline bei Dämmerung von der Brooklyn Bridge, bevor wir uns dann am Abend in das Getümmel am Times Square stürzten. Nach einer kurzen Nacht ging es am nächsten Morgen bei strömendem Regen zur Freiheitsstatue und in das Museum bei Ellis Island. Am Nachmittag durften wir Manhatten alleine erkunden. Danach fuhren wir abends zum Empire State Building. Zum Glück wurde das Wetter im Laufe des Tages besser so dass wir die atemberaubende Skyline New Yorks bei Nacht genießen konnten. Am letzten Tag stand noch einige weitere Sehenswürdigkeiten wie das Rockefeller Center und der Central Park auf dem Plan und am Nachmittag hatten wir die Gelegenheit eine Führung bei den Vereinten Nationen zu machen. Als wir am Abend voller neuer Eindrücke ins Flugzeug stiegen, waren wir uns einig: Die Zeit war einzigartig und ist viel zu schnell vorbei gegangen.
Danke an alle, die uns diese einmalige Erfahrung möglich gemacht haben, insbesondere an den York Club in Leinfelden, die York Twinning Association in York und die beiden Begleitlehrer Herr Herbst und Herr Barbist und unsere Familien sowohl in Deutschland als auch in den USA.
Jana Behrens