York-Austausch 2018

Am Freitagmorgen, 12.10.18, war es endlich soweit. Die lang ersehnte Reise nach York, Pennsylvania begann! Pünktlich um 10 Uhr trafen wir Teilnehmer des York-Austausches uns am Flughafen in Stuttgart. Die Vorfreude war schon hier riesig! Daran konnte auch eine denkwürdige Zwischenlandung am Londoner Flughafen nichts ändern. Der weitaus angenehmere Anschlussflug startete pünktlich  und brachte uns innerhalb von sieben Stunden nach Baltimore, Maryland. Das erste Gehen auf amerikanischem Boden war für uns alle ein tolles Gefühl. Doch dieses währte nicht lang, denn nach fünf Metern ging es für uns schon in den Reisebus. Weitere zwei Stunden Fahrt nach York lagen vor uns. Zwei Stunden, gewidmet dem Versuch zu schlafen. Aber dann war unsere lange Reise endlich geschafft. Naja, fast … Unsere Gastfamilien nahmen uns an einem Parkplatz in York herzlich entgegen. Wir alle waren glücklich und erleichtert, die Reise gut überstanden zu haben. Kaum hatten unsere Gastfamilien uns begrüßt, saßen wir alle schon wieder im Auto, nun für die doch teils lange Strecke zu den Heimatstädten der Familien. Angekommen bei den Familien ging es für uns alle recht schnell ins Bett, um uns von der langen Reise zu erholen.

Das erste Aufwachen am nächsten Morgen war ein tolles Gefühl. Endlich in Amerika! Das gesamte Wochenende über hatten wir freie Zeit, die wir in unseren Familien verbracht haben. Die unglaublich gastfreundlichen und offenen Gastfamilien zeigten uns die Gegend, nahmen uns zu Nachbarschaftspartys oder Soccer Matches mit oder besuchten mit uns die großen Einkaufsmalls. Die ersten Eindrücke von Amerika waren toll! Wir fühlten uns bei unseren Familien sofort heimisch und wohl. Am Montag stand dann der erste Highschool-Tag mit unseren Austauschschülern auf dem Plan. Die Lehrer begrüßten uns offen und interessiert. Die Unterschiede zwischen deutschem und amerikanischem Unterricht, ob positiv oder negativ, waren sehr aufschlussreich. Vor allem die Gespräche mit den Schülern gaben uns gute Einblicke in deren Schulalltag und waren sehr interessant.

Am Dienstag stand dann die Tour zu den Amish People an, einer altmodisch, ohne Strom oder Auto lebenden Gemeinschaft. Am darauffolgenden Tag wartete schon eines der Highlights auf uns, der Ausflug nach Washington. Hier besichtigten wir zunächst Mount Vernon, den alten Wohnsitz Washingtons und anschließend das 9/11 Memorial vor dem riesigen Pentagon. Danach fuhren wir zur National Mall, wo wir die berühmten Wahrzeichen Washingtons wie das Capitol, das Weiße Haus oder das Washington Monument aus nächster Nähe betrachten konnten. Es war ein sehr eindrucksvolles Gefühl, durch unsere Besichtigungen die Geschichte der USA so hautnah zu erleben. Das Programm des nächsten Tages bestand aus einer Stadtrallye in Harrisburg und der Besichtigung des dort liegenden Capitols von Pennsylvania inklusive eines Gespräches mit einem Abgeordneten. Den nächsten Tag verbrachten wir rund um Hershey. Anschließend an eine Safari Tour besichtigten wir das Hauptwerk der Schokoladenfabrik Hershey Chocolate. Äußerst lecker, doch wir waren uns alle einig: Unsere Ritter Sport ist nicht zu toppen! Am Abend besuchten wir fast alle die typisch amerikanischen Highschool-Football Matches. Tatsächlich fühlten wir uns dabei sehr an die amerikanischen TV-Serien erinnert!

Das Wochenende stand uns dann wieder in unseren Gastfamilien  zur freien Verfügung. Diese Wochenenden fanden wir eigentlich alle am schönsten. Den amerikanischen Lebensstil so hautnah mitzuerleben, die Familien der Austauschschüler und vor allem deren Freunde kennenzulernen, ihren Alltag teilen zu dürfen und ein Teil ihrer Gemeinschaft zu sein war eine wirklich tolle Erfahrung! Den Montag darauf durften wir dann wieder zusammen mit unseren Austauschschülern in der Highschool verbringen. Die Besichtigung des Gettysburger Schlachtfeldes am Folgetag war sehr spannend, da wir auf den wirklichen Pfaden der damaligen Soldaten laufen konnten. Am Mittwoch besichtigten wir in Baltimore das Fort McHenry und den wunderschönen Hafen Baltimores. Zeit zum Shoppen durfte natürlich nicht fehlen.

An unserem vorletzten Tag mit unseren Gastfamilien erhielten wir eine sehr ausführliche und interessante Führung in York. Die Trauer um den am nächsten Tag bevorstehenden Abschied begann uns alle zu umfangen. Am Freitag trafen wir uns morgens bei dem Harley-Davidson Werk in York, um dort bei einer sehr informativen Werksführung teilzunehmen. Das Probesitzen auf einer echten Harley durfte natürlich nicht fehlen. Anschließend fuhren wir zur Lazer Alley Halle, wo wir vier Stunden Bowling und Lasertag spielen konnten – sehr anstrengend zwar, aber nach all den Burgern und Pommes der Tage zuvor sehr förderlich für die körperliche Fitness.

Und dann war es soweit: Nach einem schon tränenreichen Abschluss-Dinner mit den York-Club-Organisatoren und allen Gastfamilien mussten wir uns am darauf folgenden Morgen von diesen verabschieden, die für uns wie zu einer echten Familie geworden waren. Die Tränen flossen bei uns allen, dazu strömender Regen – Hollywood-Untergangsstimmung pur. Doch die Trauer verschwand glücklicherweise ein paar Stunden später  beim Anblick der unfassbaren New Yorker Skyline. Schnelles Beziehen des Hotels und schon ging unser dreitätiger New York Besichtigungsmarathon los. Jeder der Tage war voller unfassbarer Eindrücke. Diese alle zu nennen ist hier kaum möglich. Wir sahen alle großen Wahrzeichen New Yorks, wie zum Beispiel das One World Trade Center, die Statue of Liberty, das 9/11 Memorial oder die Brooklyn Bridge. An den beiden Abenden fuhren wir einmal auf das Empire State Building und genossen die unglaubliche Aussicht über New York, während wir am nächsten den hell erleuchteten Times Square erkundeten. Toll fanden wir vor allem die Freizeit, in der wir alleine New York erkunden durften.

Nach drei unglaublichen Tagen in New York ging es zurück nach Deutschland. Völlig erschöpft, traurig, gleichzeitig froh auf das Wiedersehen mit unseren Familien, landeten wir in Stuttgart. Einig waren wir uns alle: Wir waren eine tolle Gruppe und hatten die „time of our life“! Ein großes Dankeschön an alle, die uns diese Zeit ermöglicht haben!

Konstantin Feldhege