„Wir geben täglich eine riesige Menge an Worten von uns. Wir reden mit anderen, manchmal auch mit uns selbst, und teilweise achten wir gar nicht genau darauf, was wir sagen oder reden, bevor wir denken, und bereuen es später. So selbstverständlich ist es für uns, durch Worte zu kommunizieren. Wir reden einfach. Es ist so grundlegend, dass es im Alltag kein langes Überlegen erfordert. Oder etwa doch? Gibt es vielleicht sogar Situationen, in denen diese Art der Verständigung an unsere Grenzen kommt, in denen das Sagen versagt? Gibt es Dinge, die sich nicht in Worte fassen lassen?“

So beginnt der Text, mit dem Mirjam Bogner am 24. Wettbewerb Deutsche Sprache und Literatur teilnahm. Im Herbst des letzten Jahres wurde sie auf den Wettbewerb aufmerksam und beschloss, einen Beitrag zum Thema „Über die Schwierigkeiten den Geschmack der Kirsche zu beschreiben…Vom Sagen und Versagen“ zu verfassen.

Mirjam erläutert in ihrem Beitrag ausgehend vom Beispiel, wie schwierig es ist, den Geschmack der Kirsche verbal zum Ausdruck zu bringen, dass menschliche Kommunikation in verschiedenen Situationen an ihre Grenze kommt: „Das Versagen von Sprache ist mir auch im Alltag aufgefallen“, so die Schülerin. „Es ist ein sehr elementares Problem, das unseren Umgang miteinander betrifft und beeinflusst.“ Mit ihren spannenden Betrachtungen konnte sie die Jury von sich überzeugen. Sie gewann als eine von 19 Preisträgerinnen und Preisträgern den Wettbewerb. Insgesamt wurden ca. 500 Beiträge eingesendet.

Anfang Juli fand das viertägige Preisträger-Seminar im Kloster Schöntal statt, wo die Gewinnerinnen und Gewinner des Wettbewerbs die Gelegenheit hatten, Menschen zu begegnen, die sich beruflich mit Sprache und Literatur befassen. Im Gespräch mit Autoren und Journalisten sammelte sie zudem viele Anregungen für die Zukunft. Gekürt wurde der Aufenthalt in Schöntal mit der Preisverleihung, bei der die Preisträgerinnen und Preisträger in feierlicher Atmosphäre für ihren großartigen Erfolg ausgezeichnet wurden.