„Mutig“: Schullandheim der Klasse 6b

Wir starteten am Montag, 19.10.22 um 7:30 Uhr in Leinfelden. Mit der S-Bahn fuhren wir zum Stuttgarter Hbf, und von dort mit der Regionalbahn über Karlsruhe weiter nach Offenburg, Bad Krozingen und Münstertal. Dort angekommen, wurden wir mit einem Bus abgeholt, der uns zu unserer Unterkunft, dem Dekan-Strohmeyer-Haus, brachte.

Nach einem Vesper bezogen wir unsere Zimmer und verabredeten uns als Klasse, damit die Betreuer Alex und Nuria uns kennenlernten.

Wir waren ein Selbstversorgerhaus und die Kochgruppe (meistens bestehend aus 5 Schüler*innen) traf sich zu einer bestimmten Uhrzeit. Es gab an diesem Tag Chilli sin carne, also ohne Fleisch, denn es war ein vegetarisches Schullandheim. Nach dem leckeren Abendessen hatten wir noch Freizeit bis 22 Uhr. Bettruhe war offiziell um 23 Uhr, aber manche konnten vor Aufregung erst später einschlafen.

Am Dienstag gingen nach dem Frühstück die Kinder, die sich dafür gemeldet hatten, zum Klettern. In einem Minibus fuhren wir zu einem Felsen und bekamen von Kletterer Jörg eine genaue Anleitung. Danach ging es ans Klettern, zwei unterschiedlich schwere Routen. Die restlichen Kinder machten im Schullandheim Henna-Tatoo oder Bogenschießen. Am Abend kochte unser Team vegetarische „Schnitzel mit Pommes“, also Gemüsebratlinge mit Ofenkartoffeln. Das hat super lecker geschmeckt, wir hätten das nicht gedacht. Wir spülten auch täglich das Geschirr ab und konnten uns dann in die „Wall of Fame“ eintragen – eine Liste auf der jeder Namen stand. Wenn man abgespült oder gekocht hatte, konnte man sich eintragen. Wer am Ende am meisten Punkte hatte, würde eine Überraschung bekommen.

Am Abend fand eine Nachtwanderung ohne Taschenlampen statt. Wir wanderten los und setzten uns später in einen Kreis. Nuria zündete Kerzen an und holte ihre Gitarre raus, wir sangen und konnten in der Ferne noch mehr Lichter erkennen. Diese hatte Alex, der andere Betreuer, aufgestellt. Dorthin sollten wir jetzt einzeln laufen. Die Lichter sollten uns den Weg weisen. Es war ein tolles Erlebnis, sehr still, man konnte nur das Stapfen der Füße hören und die Geräusche des Waldes. Als wir zurück kamen, gingen viele Kinder nach dem Sitzkreis im Gemeinschaftsraum ins Bett.

Am Mittwoch gab es ein besonderes Abendessen, Pizza über dem Feuer. Es gab drei Gruppen zur Vorbereitung: Eine Gruppe sammelte das Feuerholz, eine kümmerte sich um das Essen und eine schnitzte die Stockbrotstöcke. Es half jeder mit. Alles schmeckte vorzüglich und manche saßen immer noch am Lagerfeuer, als die Sonne schon längst hinter den Bäumen verschwunden war. Nachdem die Mädchen mit Frau Beier und Helene Fischer „Atemlos“ die Küche aufgeräumt hatten, wollten sie die Jungs zu einer spontanen Party einladen. Die wollten allerdings ihre Ruhe haben und beklagten sich sogar über unsere gute Laune.

Der Donnerstag startete ereignisreich. Ein Schüler hatte Corona. Fast zeitgleich fiel eine Schülerin in Ohnmacht. Viele hatten sich erkältet und es gab auch einzelne Übelkeitsanfälle. Nach dem Mittag stand  fest: Viele Kinder wollten heim. Die Kinder, denen es gut ging, wollten aber bleiben. Am Ende des Tages gingen fünf Kinder. Trotzdem sollte abends eine Party stattfinden, der „Bunte Abend“. Die einzelnen Zimmer sollten sich über die Woche einen kleinen Auftritt ausdenken. So wurde es für einige Kinder doch noch ein schöner Abend.

Am Tag der Abreise putzten wir alle das ganze Haus. Die Überraschung von der Wall of fame war, dass man sich aussuchen durfte, was man putzt. Im Badezimmer der Jungs kam es vor lauter Eifer zu einer Überschwemmung, die die Jungs aber nach einer Stunde intensiver Bodenbehandlung wieder in Griff bekamen. Um zwölf Uhr kam dann unser Bus und wir fuhren wieder heim.

Zu Hause in Leinfelden angekommen, waren wir alle froh, unsere Eltern zu sehen, denn fünf ereignisreiche Tage ohne Eltern war für uns doch auch eine ziemlich neue Erfahrung.

Lara Klein 6b