Holocaust Gedenktag am IKG

Am Freitag, 25. Januar 2019, kam der Journalist und Buchautor Herr Faltin ans Immanuel Kant Gymnasium, um anlässlich des Holocaust Gedenktags für alle neunten Klassen einen Vortrag über das KZ in Echterdingen zu halten. Die Schüler zeigten sich überrascht, dass es unter den Nazis auf dem heutigen Gelände der US Army ein Arbeitslager gegeben hat, wo zeitweise bis zu 600 jüdische Häftlinge untergebracht waren.

Nach einer allgemeinen Einführung in das Thema „Judenverfolgung im Dritten Reich“ erläuterte Herr Faltin eindrücklich die unmenschlichen Lebens- und Arbeitsbedingungen im Lager Echterdingen, unter denen die inhaftierten Männer zu leiden hatten, schilderte ihren täglichen Weg zur Arbeit in den Steinbruch in Musberg und zeigte am Beispiel einer couragierten Wirtsfrau in Echterdingen, dass es auch Deutsche gegeben hat, die geholfen und nicht nur weggesehen haben. Nach zwei Monaten wurde das Lager aufgrund einer Typhusepidemie wieder geschlossen. Es starben in dieser Zeit insgesamt 150 Häftlinge in Echterdingen, unter anderem auch ein jüdischer Familienvater, über dessen Schicksal seine Tochter ein Buch veröffentlicht hat. Hier schildert sie die tragischen Umstände der Verhaftung sowie ihr persönliches Leid und das ihrer Mutter aufgrund des ungewissen Schicksals des Vaters und Ehemannes.

Durch die Thematisierung dieses Einzelschicksals sowie die unmittelbare Ortsbezogenheit zeigten sich nach dem Vortrag viele Schüler sehr betroffen und nachdenklich. Herzlichen Dank an Herrn Faltin, dass er sich auch in diesem Jahr wieder die Zeit genommen hat, ans IKG zu kommen, um den Schülern zu zeigen, dass man Spuren der Geschichte nicht nur in der Ferne, sondern auch in unmittelbarer Nähe finden kann und daraus Lehren für die Gegenwart und Zukunft ziehen sollte. (Sy)