Der Fächerverbund Geographie – Wirtschaft – Gemeinschaftskunde
Um der wachsenden Komplexität unserer heutigen Welt im gesellschaftswissenschaftlichen Unterricht gerecht zu werden, bedarf es einer über die Fachgrenzen hinausgehenden ganzheitlichen Betrachtungsweise. Diese kann dazu beitragen, mehrperspektivisches und vernetztes Denken bei den Schülerinnen und Schülern zu schulen. So werden im Rahmen integrativer Module in den Klassenstufen 8 und 10 fächerübergreifende Themenstellungen erarbeitet. Bei diesen projektartigen Unterrichtseinheiten arbeiten Gemeinschaftskunde- und Geografie-Lehrkräfte eng zusammen. Da der fächerübergreifende Ansatz aber nur dann fruchtbare Ergebnisse erwarten lässt, wenn gleichzeitig eine gesicherte fachliche Basis in den Einzelfächern gelegt wird, werden Geografie und Gemeinschaftskunde weiterhin im Fachunterricht erteilt. Dabei vermittelt die Geografie raumbezogene Handlungskompetenz im Sinne eines ganzheitlichen Verständnisses von Lebensräumen, die Gemeinschaftskunde politische und soziale Handlungskompetenz mit dem Ziel des politisch mündigen Bürgers in der Demokratie. Lerninhalte aus dem Bereich Wirtschaft sind in beide Fächer integriert und werden in den Klassenstufen 5-7 in Geografie, in den Klassenstufen 8-10 vorwiegend in Gemeinschaftskunde behandelt. In der Kursstufe besteht die Möglichkeit, Wirtschaft als eigenständiges 4-stündiges Kernfach zu belegen. Die Vermittlung ökonomischer Handlungskompetenz folgt dem Ziel des mündigen und verantwortungsvollen Wirtschaftsbürgers, der in der Lage ist, ökonomische Problemstellungen und Situationen zu analysieren und zu bewältigen.
GEMEINSCHAFTSKUNDE
Problemorientierung und Kontroversität bilden die leitenden didaktischen Prinzipien des Unterrichts im Fach Gemeinschaftskunde, der den Schülerinnen und Schülern grundlegende Einsichten in politische, wirtschaftliche, gesellschaftliche und rechtliche Zusammenhänge vermitteln soll. Dabei lernen sie fachspezifische Methoden sozialwissenschaftlichen Arbeitens kennen (z.B. Informationsbeschaffung, -verarbeitung, -präsentation; Text- und Statistikanalyse; Analyse politischer Systeme, Prozesse, Sachbereiche und Konflikte; Analyse ökonomischer Modelle). Über die Vermittlung fachlicher Kenntnisse hinaus leistet das Fach einen wesentlichen Beitrag zur Werteerziehung und politischen Bildung, auf deren Grundlage die Schülerinnen und Schüler die Fähigkeit entwickeln sollen, sich angesichts vielfältiger Beeinflussungsmöglichkeiten eine eigene Meinung zu bilden. Um zu aktiver Teilhabe und Mitwirkung am politischen Prozess zu befähigen, auf die unsere Demokratie angewiesen ist, werden demokratische Verhaltens- und Kommunikationsweisen eingeübt (z.B. Medien und Textarten der politischen Kommunikation kritisch nutzen bzw. selbst erstellen; sich argumentativ auseinandersetzen und dabei andere Meinungen respektieren).
Weitere Akzente setzt unser Schulcurriculum Gemeinschaftskunde, das eng auf die Leitideen des IKG abgestimmt ist:
Leitidee „Soziales Miteinander“:
- Themen des sozialen Miteinanders sind fester Bestandteil des Fachunterrichts (z.B. Bildungsstandards für Klasse 8: „Kinder und Jugendliche in Familie und Gesellschaft“ und „Teilhabe und Mitwirkung Jugendlicher am Willensbildungsprozess“).
- Projektartige Lernformen etwa im Rahmen der Integrativen Module, bei denen Teamarbeit eine wichtige Rolle spielt, bieten den Schüler/innen die Möglichkeit, Fairness, Toleranz, Rücksichtnahme und gegenseitige Hilfe im Umgang miteinander einzuüben.
Leitidee „Freude am Lernen und Lehren“:
- Training methodischer Fertigkeiten, deren sukzessive Beherrschung den Schüler/innen Freude am und Selbstbewusstsein beim Lernen vermittelt.
- Teilnahme an Wettbewerben und Planspielen.
- Durchführung außerunterrichtlicher Veranstaltungen.
Leitidee „Stärkung der Persönlichkeit“:
- Einsatz schülerorientierter Methoden (z.B. Präsentationstechniken), die das Selbstbewusstsein der Schüler/innen stärken helfen.
- Die mit dem Berufspraktikums in Klasse 10 verbundenen Erfahrungen in der Arbeitswelt können erheblich zur Persönlichkeitsstärkung der Schüler/innen beitragen.
Leitidee „Lebensnahe Schule“:
- Das Fach bietet vielfältige Ansatzpunkte für eine Öffnung der Schule im Sinne eines lebensnahen Lernens.
- Beispielhaft seien genannt: Besuch im Rathaus, Markterkundung, Expertenbefragung, Gerichtsbesuch, Betriebserkundung, Landtags- bzw. Bundestagsbesuch, Exkursion zu EU-Einrichtungen.
Leitidee „Berufs- und Studienorientierung“:
- Wirtschaftsanteile des Faches Gemeinschaftskunde vermitteln frühzeitig Informationen über die Funktionsweise von Unternehmen und verschiedene Berufsfelder.
- Begleitung des jährlich in Klasse 10 stattfindenden Berufspraktikums im Rahmen der Berufsorientierung am Gymnasium (BOGy): Die Schüler/innen erhalten Unterstützung bei der Vorbereitung auf Bewerbungen und Vorstellungsgespräche, werden während ihres Berufspraktikums vom BOGy-Beauftragten unserer Schule besucht und schreiben nach ihrem Praktikum einen Abschlussbericht, der sie zu einer kritischen Reflexion der gesammelten Erfahrungen in der Arbeitswelt anregen soll und in die Fachnote einfließt.