Die bewegende Fahrt ins KZ Dachau

Nach einer dreistündigen Busfahrt kamen wir am 14.10.2020 in der KZ-Gedenkstätte in Dachau an. Es erwartete uns kaltes und regnerisches Wetter, durch welches man sich das Leid der Gefangenen damals noch besser vor Augen führen konnte, da wir trotz unserer warmen Kleidung froren. Man konnte nur vermuten, wie es den Menschen früher ergangen sein muss. Nachdem wir uns aufgrund der Corona-Vorschriften in kleinen Gruppen aufteilten, begannen die Führungen durch die Gedenkstätte.

Für uns ist es kaum vorstellbar gewesen, dass dieses Konzentrationslager 12 Jahre lang von 1933 bis 1945 existierte und dort mehrere hunderttausend Menschen unter grausamen Bedingungen in Gefangenschaft gehalten wurden. Wo anfangs nur politische Gegner zur Arbeit gezwungen wurden, kamen schon bald auch andere Menschengruppen, wie Homosexuelle oder „Asoziale“ hinzu, welche ebenso nicht in das Bild des Regimes passten. Schon bei ihrer Ankunft wurde den Gefangenen die Identität geraubt, indem sie alle ihre persönlichen Gegenstände abgeben mussten, am ganzen Körper rasiert wurden und eine Häftlingsuniform angezogen bekamen.

Uns wurden die fürchterlichen Baracken gezeigt, in denen die Gefangenen auf engstem Raum mit ihren Mitgefangenen untergebracht waren. Dort konnten sich Krankheiten wie Typhus schnell ausbreiten und dies führte bei vielen zum grausamen Tod. Viele andere starben außerdem an Hunger, der Kälte oder arbeiteten sich zu Tode. Die Leichen wurden anschließend von den Mitinsassen selbst in den Öfen des Krematoriums verbrannt, wo sich auch die Gaskammer, welche „Brausebad“ genannt wurde, befand. Da Dachau allerdings kein Vernichtungslager gewesen ist, wurde diese Gaskammer wohl nur ein einziges Mal eingesetzt. Die Gründe dafür sind bis heute nichtgenau bekannt.

Wir bekamen durch die Exkursion eine neue Sichtweise auf das, was während der NS-Zeit in Deutschland geschehen ist. Uns wurde deutlich gemacht, unter welch menschenunwürdigen Bedingungen die Gefangenen damals leben mussten. Es ist erschreckend, den Ort, den man sonst nur von Bildern kennt, direkt vor sich zu sehen und die Realität der Vergangenheit zu spüren.

Daria Barbaro  und Kim Büsch (K2)