„Arabischer Frühling“ am IKG – Matthias Hofmann berichtet über die Hintergründe und Folgen der Ereignisse in der arabischen Welt

 Jenny Erpenbeck: Gehen, ging, gegangen

Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Ein Buch bewegt LE“ ( Gehen, ging, gegangen von Jenny Erpenbeck), initiiert von der Bürgerstiftung LE, konnten sich die Schüler und Schülerinnen der 10. Klassen des IKG am Donnerstag , 3.5. 2018, über die Hintergründe der Flüchtlingsschicksale informieren, die sie bei der Lektüre des Romans von Jenny Erpenbeck  kennengelernt hatten.

Der Referent, Matthias Hofmann, der den arabischen Raum nicht nur als Historiker und Orientalist, sondern auch als Bundeswehroffizier mit Afghanistan-Erfahrung kennt, legte kurzweilig und prägnant dar, inwieweit die Gegebenheiten in den Ländern des „Arabischen Frühlings“ von den uns vertrauten in Europa abweichen und doch auch mit Europa eng verknüpft sind.

Unter ottomanischer Oberhoheit hatten sie keine Gelegenheit, eine nationale Identität zu entwickeln, demokratische Regierungsformen einzuüben (was in Deutschland auch kein linearer Weg war!), eine vielfältige Wirtschaft aufzubauen, eine umfassende Bildung zu genießen. Als selbstständige Länder, oft mit willkürlich gezogenen Grenzen und von Diktatoren regiert, war es ihnen kaum möglich, sich hin zu Demokratie und Wohlstand zu entwickeln. Die Fluchtursachen wiederum, die Flüchtlinge zur gefährlichen Durchquerung von Sahara und Mittelmeer treiben, haben auch mit Europa zu tun: von Dumpingpreisen für Lebensmittel bis zu Waffenexporten.

Die kurze Darstellung der Länder des „Arabischen Frühlings“ endete mit Syrien und der offenen Frage, wie dieses Land zu einer positiven Entwicklung kommen kann.

Die Fülle von Informationen wird in den kommenden Unterrichtsstunden noch aufgegriffen werden  – die bedeutende Rolle von Bildung in demokratischen Gesellschaften wurde aber schon im Vortrag sehr deutlich. ( Pf, De)