And. Y. am IKG

Andy Y, das ist ein klingender Name! Jeder weiß, dass er zu den Fantastischen 4 gehört und eigentlich Andreas Rieke heißt. Aber nicht jedem ist bekannt, dass er ehemaliger Schüler am Immanuel-Kant-Gymnasium Leinfelden ist, das am Freitag, den 20.11.15, das 40jährige Bestehen der Schule mit einem großen Festakt feiert. Zu diesem Anlaß lud And. Y die Musikkurse der 12. Klasse zu einem Workshop im Musiksaal ein.  Zunächst interviewten die Schülerinnen und Schüler ihn zu seiner Ausbildung, zum Aufbau der musikalischen Karriere mit der Band, dem Leben als Musiker und zum Umgang mit dem Erfolg. Die frühe, eigene Faszination am Hip-Hop, sowie Klangaufnahmen und -bearbeitungen  motivierte ihn. Obwohl er sein Studium abbrach, wurde er von den Eltern und besonders seinem  Großvater unterstützt. „Macht euer eigenes Ding und laßt euch nicht ablenken“, empfahl er den kurz vor dem Abitur stehenden Schülerinnen und Schülern. Er sprach aber auch über die Schattenseiten des Musikerberufes wie die Einsamkeit hinter der Bühne, die einen auch mal einholt, oder den Umgang mit Fans, die manchesmal vor lauter Begeisterung keine Grenzen kennen.  Der zweite Teil des Workshops war der Präsentation seiner eigentlichen Arbeit gewidmet. And. Y zeigte sich als echter Könner im Verarbeiten von Samples und Loops und als Klangspezialist, der stundenlang die raffiniertesten Klangkombinationen am Musikstudio auf seinem Laptop austüfftelt. Er ließ Obertöne tanzen und Bässe mit einem Bit zersplittern. Das Gehör wurde mit statischen Wellen, Sägezahnwellen, Bitformaten, Grundrauschen und Frequenzen wie in einem großen Spiel wachgekitzelt. Die Welt der Klänge erfinden, aber nicht einen Sound nachmalen, das ist das Metier des And. Y Die Schülerinnen und Schüler verfolgten die Präsentation staunend und bedankten sich mit eine Vierer-Set von Fantafläschen, umhüllt mit Schokolade als Energiespender für das nächste Konzert und einem sehr bequemen KANT-Schulpullover.

Nach dem Workshop ging er noch einmal ganz allein durch die Flure seiner Jugendzeit. Die Schule hatte ihn geprägt und auch noch heute erinnert er sich gerne an das Klima der Offenheit und schwärmte von dem „futuristischen“ Bau. Ein Stück seiner Begeisterung hat er bei den heutigen Schülerinnen und Schülern zurückgelassen.

Nicole Böttcher